Amo(Oma)-Freuden

Gestern ist ein neues Enkelkind dazugekommen. Ich freue mich riesig. Nein ich fühle mich deshalb nicht alt, ganz und gar nicht.Mit meinen jungen 60 Jahren, meiner Kreativität mit hohem Spaßfaktor, mit Bewegungsdrang und meiner Neugierde hab  ich noch allerhand vor. So Gott und Schicksal das für mich im Programm haben. Wäre ihnen sehr dankbar dafür.
Meine Enkelkinder zwischen 9 Jahre und 1 Tag alt, allesamt Mädels,  bereichern mein Leben und nennen mich „Amo“   Eine Wortkreation meiner älteren Enkelin, als sie gerade zu sprechen begonnen hat.   Habe mir gleich diesen Titel,  der ja im italienischen die Liebe schlechthin bedeutet, unter den Nagel gerissen.
Bin ihr sehr dankbar dafür, so bin ich keine Zusatznamen Oma geworden.
In meinem Fall wäre es vielleicht „Whiskey-Oma“ geworden. (So heißt unser Hund) 

Nicht dass ich  auf  Bereicherung angewiesen wäre. Ist mein  Leben auch so reich  an Aktivität und  Engagement. Als Chorleiterin,  kreative „Bauernhofgestalterin“ und pädagogisch interessierte Erwachsenenbildnerin könnte ich – natürlich auch sehr reiselustig und E-Bike begeistert – ein ausgefülltes Leben führen.Doch  freue ich  mich  wie eine Schneekönigin, dass meine Kinder Familie so hoch schätzen wie ich und mir  die Freude machen, daran aktiv teilnehmen zu dürfen.  

Denn die  wahrhaft erfüllenste   Liebe erlebe ich jetzt mit meinen  Mädels. Hatte heute alle Sechs im Arm. Essen mitbringen, Hausübung machen, Reden, Zuhören, Blödeln, Spazieren gehen, Abenteuer ausdenken und Kuscheln. Und ihre Unterschiedlichkeit erleben.  In drei verschiedenen Familien  war ich unterwegs und konnte  miterleben, wie sehr sich   alle meinen Kinder und Schwiegerkinder bemühen und in Wirklichkeit nur eines wollen:  Mit sich selber und miteinander glücklich sein.  Manchmal gelingt es halt mehr und manchmal weniger.

Trotz allem-was gibt es Sinnvolleres für jemanden, der sich für  Familie entschieden hat.
Wusstet ihr, dass beim Kuscheln um Millionen Synapsen mehr verknüpft werden, als mit einem ach noch so kognitiv tollen Lernspiel. Haben jetzt Gehirnforscher herausgefunden.

Kann euch nur ans Herz legen. Mehr Kuscheln, weniger Ehrgeiz und Diskussionen. Mehr Kuscheln, als eisern an seinen Erziehungsprinzipien festhalten.  Mehr Kuscheln, weniger Recht haben, analysieren  und definieren. Mehr Kuscheln als rechtfertigen und  er-sie- ziehen.  Es lohnt sich wirklich.

Fragen????

Hat irgendein Leser mal Lust, mir eine Frage zu stellen- würde mich freuen- Kann ruhig eine außergewöhnliche sein  :-))))

 

Verantwortung und Schuld- ein paar Beispiele

Wie versprochen- die Beispiele, an denen man erkennen kann, wo die Verantwortung liegt zwischen Eltern und Kindern liegt.

  1. Beispiel: Konrad (7)will seinen Freund zum Geburtstag einladen. Dieser Freund, das weiß die Mutter genau, wird wieder die ganze Party kippen. Letztes mal Tränen und viel Unordnung. Die Mutter erlaubt es Konrad trotzdem. Der Freund, nennen wir ihn Max, schmeißt die beste Vase aus dem Fenster und verhaut ein Kind. Weil er den Nintendo  nicht gleich bekommen hat.

Verantwortlich sein heißt nun:    Ein Kind kann noch nicht abschhätzen, ungefähr bis 10 -11 Jahren sicher gar nicht,  wie sich Zukunft gestaltet. Es hat seinen Frontallappen noch nicht ausgebildet, das ihm die Vernunft eingibt, es lieber sein zu lassen. Weil es ev. so oder so sein  könnte, dass…

Die Mutter ist voll verantwortlich dafür, dass Konrad seinen Freund einladen durfte und die Party geschmissen hat.
Was kann sie tun: Die volle Verantwortung übernehmen und Konrad  z.B. Folgendes sagen: „Ich hätte es besser wissen sollen, es tut mir leid, dass ich dir erlaubt habe, Max einzuladen. Wir werden nächstes Jahr die Party ohne ihn feiern, oder aber du feierst mit ihm allein. Ich glaube, Max schafft es noch nicht, mit vielen Kindern ohne Probleme zu spielen.“  Oder andere persönlich Worte.

2. Beispiel:  Die Eltern wissen nicht,  wo sie heuer Urlaub machen sollen. Sie wollen lieber wandern, die Kinder wollen aber ans Meer. Letztendlich geben die Eltern nach. Der Strand ist schmutzig, das Hotel eine Zumutung.

Die Eltern übernehmen die volle Verantwortung, dass sie sie sich überreden haben lassen und teilen das ihren Kindern mit persönlichen Worten mit.   

3. Beispiel:  Die Mutter, ihr erinnert euch, die ihre Tochter (8)  geschimpft hat, weil es noch dem teuren Einkauf noch auf dem Kaufhauspferd reiten wollte.
Sie ist verantwortlich, wielviel Geld sie ausgibt fürs Kind. Und das Kind darf sich gleichwürdig alles wünschen. Weil es ein Kind ist. Verantwortung übernehmen heißt daher, zu wissen, dass Kinder sich alles wünschen dürfen, aber wir Erwachsenen wissen müssen, was das Kind wirklich braucht und die VErantwortung dafür übernehmen, was wir letztendlich für eine Entscheidung treffen (in dem Fall 100 Euro ausgeben und Nein zu sagen, für weitere Wünsche (Pferd) Liebevoll, aber bestimmt dem Kind mitteilen, dass man sich von den schönen Kleidern ein wenig verführen hat lassen. Und nun kein GEld mehr ausgeben will.

Kinder lernen dadurch, wie es geht, Verantwortung zu übernehmen. Sie sehen es an ihren Eltern. 

ES lernt persönliche Verantwortung. Erst wenn es gut persönlich Verantwortlich sein kann, dann wird es sozial verantwortlich sein. Zuerst zu wissen, was mit gut tut, welche Wünsche ich nicht sofort erfüllt haben muss.

Wenn Kinder von ERwachsenen gelernt haben, verantwortlich zu sein, dann haben sie im Leben viel gewonnen. Abtriften in Süchte, Unzufriedenheit, Frustration, Burn out, Depressionen- gegen das sind sie gut gerüstet. Es sind Menschen, die wissen, was ihnen gut tut. Sie sind empathisch und verantwortlich für andere. Im richtigen Maß.

Ein Traum- einfach mal ausprobieren!– Die Gefühle, die körperlichen Befindlichkeiten und Wünsche- das ist alles gut und richtig- das schätzt und macht nicht herunter.- Ihr seid verantwortlich dafür, dass Kinder dafür verantwortlich sein dürfen.  Die Kinder werden euchs lohnen- mit toller Beziehung zu euch Eltern.