Halloween ist bei den Kindern und auch den Erwachsenen nicht mehr wegzudenken und die Kinder ja ganze Familien bereiten das Fest vor mit gruseligen Kostümen, Kürbisschnitzen und dazu passendem Essen.
„All Hallows Eve“ der „Tag vor Allerheiligen“, ist ein keltisches Fest liegt also in seinem Ursprung weit zurück. Es war das Samhain- Fest, das keltische Neujahrsfest, das sich in Amerika , dorthin haben es die europäischen Auswanderer hingebracht kommerzialisiert hat. Die katholische Kirche hat ja in Europa anstatt diesem heidnischen Fest das Allerheiligenfest daraus festgesetzt.
Nun ist es zurück, das moderne „Allerheiligen und Allerseelen“ fest in der Hand der Konsumenten und Handelsbetriebe. 8 Millionen Euro werden damit umgesetzt und das tut der Wirtschaft gut. Und auch den Menschen, besonders nach Corona , die jetzt endlich wieder feiern können.
So weit so gut! Ich möchte aber noch einen mir sehr wichtigen Gedanken hinzufügen:
Jede Feier hat einen Grund. Wir feiern ja nicht irgendwas. Geburtstag, weil wir uns freuen, dass jemand geboren wurde, Hochzeit- weil wir uns lieben, Sommernachtsfest, weil wir den Sommer genießen usw. Ich kann auch feiern, ganz alleine, dass es mich gibt, dass die Sonne scheint oder dass sie mich heute nicht erwischt haben beim Lügen.
Wenn man aber die Kinder fragt, was sie zu Halloween feien, dann reden sie von Geistern und Toten, aber was genau sie da feiern, wissen sie nicht.
Kaum ein Erwachsener glaubt mehr an Geister und an Tote, die zurückkommen, um mit uns in Kontakt zu treten. Kinder glauben sehr wohl daran, und sie sind ganz heiß drauf, wenn man ihnen dazu Geschichten erzählt. Der Schleier zur Anderswelt ist für Kinder noch durchlässig und sie spüren oft, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die für uns Erwachsenen schon verschlossen sind. (Märchen)
Was ich nicht in Ordnung finde ist, dass dieser Brauch keinen Background hat, für die Menschen die feiern. Vorallem nicht für die Kinder.
Dass es ein wunderbarer Brauch sein kann, der sich mit dem Allerheiligenfest gut verbinden lässt, haben die Erwachsenen verabsäumt. Ich habe meine Enkeltochter gefragt, was feierst du eigentlich mit Halloween? Sie sagte, „Wir feiern die Toten!“ Nein, tut sie nicht. Wie abstrakt ist das auch ? Sie feiert einfach, weil es alle tun. Weil es lustig ist, sich zu verkleiden und man dafür Süssigkeiten bekommt.
Nicht schlimm, nein, aber ohne Substanz. Und feiern ohne Substanz, ohne zu wissen, was man feiert, macht oberflächlich und konsumzentriert. Dem Fest fehlt die Seele, der spirituelle Wert und die Nachhaltigkeit.
Eltern leiten ihre Kinder nicht an, dass es sehr wohl ein schöner Brauch sein kann, sich an die Menschen zu erinnern, die gestorben sind. Dass wir alle Angst haben vor Geistern und Gespenstern, wenn es finster wird. Und dass sie früher Kürbisse geschnitzt haben, Fratzen, um diese abzuschrecken. Wer will schon Besuch aus dem Jenseits bekommen. Feuer zu machen, weil ich da Geister abschrecke und Tote die zurückkommen.
Als dieser Brauch entstanden ist, haben Erwachsene daran geglaubt, dass Geister und Tote sie heimsuchen und haben mit diesen Ritualen ihre Ängste besiegt.
Kinder haben genau solche Ängste. Sie fürchten sich wirklich vor Geistern . Sie haben Angst, von den Eltern durch diese weggebracht zu werden und wissen, dass sie so nicht überleben können. Aber bei diesem Fest, so wir es praktiziert wird, geht es nicht um Abbau von Ängsten durch Rituale, sondern um Spaß und Unterhaltung.
Darf sein und ist wichtig. Nur schade, dass Kinder daraus nicht lernen können, dass es Rituale gibt, die dabei mithelfen, ihre Ängsten zu besiegen. Mit ihren Vernichtungsängsten, ihren Verlassensängsten und auch ihren Beziehungsverlustängsten. Halloween hätte das Potenzial , gemeinsam mit den Eltern, sich diesen Ängsten zu stellen um das dann ordentlich zu feiern.
DAs wäre der echte Gewinn an diesem Fest.