Wenn Kinder Wünsche haben, sind es die unterschiedlichste Quellen denen sie entspringen. Die meisten Wünsche der Kinder sind von der Umwelt, der sie umgebenden Gesellschaft geprägt. Es sind Wünsche, die aus dem „Ich auch haben wollen“ Modus entstehen und die Eltern ganz schön herausfordern. Die Unsicherheit der Eltern, was denn ein Kind heute wirklich an Spielzeug braucht um es gut zu unterhalten und gefördert zu wissen, ihre eigene Selbstwertschwäche, eigene unterdrückte Wünsche und Bedürfnisse aus der Kinderzeit helfen mit, Kinder mit Dingen zu überhäufen, die sie nicht wirklich brauchen. Also keine echten Bedürfnisse des Kindes sind. Daher Verwöhnung! Nach dem Erziehungswissenschafter Albert Wunsch für die Persönlichkeitsentwicklung schlimmer als Sadismus.
Eine ganz einfache Rechnung: Hat die Wunscherfüllung des Kindes – auch oder nur- mit mir zu tun-
- weil ich mich dadurch besser fühle, weil mein Kind(kurzzeitig glücklich ist)
- weil ich mir das auch immer gewünscht habe
- weil ich dann meine Ruhe habe
- weil mein Kind das bekommen soll, was es sich wünscht, sind doch meine Wünsche nie gehört worden…… usw.
Es gibt hunderte von Gründen, nur ein paar obige genannt, die eine Wunscherfüllung des Kindes durch den Erwachsenen auslösen und alle zusammen sind sie keine Liebe, sondern Verwöhnung.
Hat es mit dem Kind zu tun und seinen speziellen Vorlieben und Bedeutungen, durch wirkliches hinschauen entdeckt, ist es Liebe
Als ich meine Ausbildung zur Medienpädagogin machte, las ich auch viele einschlägige Bücher über Konsum und Medien. Seid damals habe ich gelernt, echte Bedürfnisse und künstliche Bedürfnisse, die von Konsum und Medien, unserer Wohlstandsgesellschaft geschaffen wurden, strikt zu trennen. Ich falle hier auf nichts mehr herein und das ist ungemein wohltuend. Keine „Markerlsammlung“ bei Spar, Pickerlalben oder Black Fridays können mich da verführen. Ich erspar mir am meisten, wenn ich ein Produkt weniger kaufe oder da gar nicht hingehe.
Wenn sie ein Zuckerl angeboten bekommen bei der Bank, kann man mit dem Satz:“Danke, nein, wir lassen uns nicht bestechen!“ , viel erreichen. Kinder können noch nicht auswählen, sie haben den Frontallappen, der im Gehirn dafür zuständig ist, noch nicht ausgebildet. Aber sie können von den Eltern lernen, sich nicht manipulieren zu lassen. Das ist verantwortliches Erziehen.
Diese Mutter, die auf der Rolltreppe ihre Kinder zusammenstauchte, weil sie sich zuviel gewünscht haben, lebt den Kindern folgendes vor: “ Man muss keine Verantwortung übernehmen, man muss nur einen Schuldigen suchen, der einem die Selbstreflexion abnimmt. Nämlich, dass ich versagt habe, nicht stark genug war und bin, Nein zu sagen!“ Kinder lernen schnell, das sieht man heute an vielen Beispielen. Denn als Erwachsene leben sie es dann genauso weiter.
Ein liebevolles Nein – weil ich gut zu mir bin und ich keine Auseinandersetzung mit meinem Mann haben möchte, weil wir vielleicht etwas anderes ausgemacht haben. Ein liebevolles „Nein“ zu den Kindern, die sich wünschen dürfen, was sie wollen. Ihr gutes Recht anwenden dürfen, den Verführungen zu erliegen. Meine Stärke, beides in Einklang zu bringen und verantwortlich zu agieren, als Vorbild für die Kinder.
Mit den Worten eines Vaters, gehört vor der Wurst- Theke eines Kaufhauses. Der Kleine wollte unbedingt eine Wurstsemmel: „Oh ich kann mir denken, dass du jetzt eine Wurstsemmel möchtest, das schaut hier auch alles wirklich appetitlich aus. Aber die Mama kocht zu Hause und die wartet schon auf unseren Riesenhunger!“ So liebe- und verständnisvoll gesagt. Kurze Rebellion noch, aber der Kleine hatte begriffen, dass er unverletzt geblieben und gesehen worden ist.
Dieser Vater, ich wollte ihm die Hand schütteln ;-)) hatte seinem Sohn das Wichtigste geschenkt, das man einem Kind schenken kann: Den guten Kontakt zu seinen Gefühlen und seinem liebevollen Nein aus Gründen ihrer gelingenden Familienbeziehung.
Der gute Kontakt- dieses Thema liegt mir auch am Herzen. Ein andermal- nun Gute Nacht