Hast du dir schon mal überlegt, ob Erziehung zur Gastfreudschaft ein Teil dessen ist, was dir für dein Kind wichtig ist.
Wir saßen heute wieder einmal beieinander. Ein bunter Haufen Menschen, jung und alt. Ich brachte dieses Thema zur Sprache und sofort waren die verschiedensten Meinungen auf dem Tisch.
Einige verstanden es sofort politisch und verwiesen auf das Thema Migranten in Europa. Doch das hatte ich nicht gemeint.
Obwohl gerade in den Ländern, die ich auch einmal bereist habe, die Gastfreundschaft dort am größten war, deren Menschen wir jetzt mit derartigem Widerwillen aufnehmen sollten.
Gerade in südlichen oder ärmeren Ländern ist Gastfreundschaft ein hohes Gut, wo Kinder schon angeleitet werden, für den Gast das Beste zu geben.
Die meisten so ab 50 meinten, dass die Gastfreundschaft kein Wert mehr sei, der jungen Leuten wichtig ist. Jüngere so unter dreißig meinten, man wird schnell ausgenützt, wenn man zu großzügig ist.
Gastfreundschaft ist ein Wert, der mir persönlich sehr wichtig ist. Ich lade gerne Menschen ein, wo ich denke, von denen kann ich etwas lernen. Oder Menschen, denen ich meine Zuneigung zeigen will, solche die mir wichtig sind.
Da gebe ich mein Bestes und freue mich sehr, wenn ich etwas verschenken konnte.
Etwas schenken oder sich verschenken – das ist leider kein Ziel mehr in den meisten Kollektiven unserer Gesellschaft. „Ich habe schließlich nichts zu verschenken! “ ist ja zu einem bekannten Werbeslogan geworden. Dabei wäre es wichtig, den Kindern zu lehren, dass etwas zu verschenken große Glücksgefühle auslöst. Da rede ich bei weitem nicht von materiellen Gütern (auch), sondern von Talenten, Worten, Zeit, Hilfsdiensten, Freude uvm.
Allgemein war die Meinung aber bestätigt: Die Gastfreundschaft nimmt ab in unserem Land. Der eigene Vorteil überwiegt bei weitem gegenüber dem hohen Wert, wirklich Gastfreundschaft zu pflegen.
Ich finde, wenn wir unseren Kindern nicht mehr zeigen, wie Gastfreundschaft wirklich funktioniert, werden wir ein sehr armes Volk sein, mit harten, selbstgefälligen Menschen.
Zwei treffende Zitate dazu:
„Das reichste Mahl ist freudenleer, wenn nicht des Wirtes Zuspruch und Geschäftigkeit den Gästen zeigt, dass sie willkommen sind!“ (Friedrich von Schiller)
Ein Zitat gefällt mir besonders gut: „Alles was man gibt ist Gewinn, und was man nicht gibt, ist Verlust!“ (Christine von Schweden)
Unsere Kinder lernen von uns, darum:
Ein Hoch auf die Gastfreundschaft – das lasse ich jetzt einfach da stehen.