Gut, einigen Lesern meiner Beiträge bin ich zu abstrakt. Ich weiß das. Bin ich doch eher der Typ, der sich auch theoretisch absichern will, wenn er praktische Beispiele gibt. Die hätte ich zur Genüge. Ich kenne Eltern, die sagen: „Wenn es den anderen Eltern genauso geht wie mir, bin ich zufrieden. Kinder sind halt so. Wieso soll ich mich mit Theorie befassen? „
Ich sag mal so- weils einfach spannend ist.
Darum erzähle ich euch heute etwas vom eingebauten „Fehlerdetektor“ im Gehirn eures Kindes. Spätestens, wenn eure Kinder anfangen, eure Anweisungen und Vorschriften nach Schwachstellen und Mängel zu untersuchen, werdet ihr euch vielleicht an meinen Artikel erinnern.
Sagen wir mal, dein Kind haut seinem Sandkastengefährten die Schaufel um die Ohren. Du sagst in der P-Speech: „Mit der Schaufel graben wir im Sand!“ beginnt dein zweijähriges Kind sicher gleich im Sand zu graben. Das Gehirn hat es verstanden. Fängst du aber bei kleinen Kindern an mit Anweisungen und Vorschriften, also der N-Sprache : “ Hör auf, mit der Schaufel deinen Freund zu hauen!“ schlägt bald der „Fehlerdetektor“ an. Es wird, wenn sich das einige Male wiederholt, mit Widerstand reagieren. Der Fehlerdetektor wird nämlich nach Schwachstellen und Mängel in deinen Anweisungen und Vorschriften suchen. Nach guten Gründen, nicht zu gehorchen. Ich kenne genügend Kinder, die so reagieren, dabei die Eltern sich gegenseitig versichern: „Tja, die Kinder von heute sind nun mal viel selbstbewusster!“
Nein, sie sind nur abgehärtet, gegen ständige Anweisungen und Vorschriften. Doch das bringt weder Eltern noch Kindern etwas. Im Gegenteil, die Beziehung wird leiden, der Selbstwert bleibt schwach. Sie entwickeln Respektlosigkeit und werden vielleicht auch übergriffig. Die Kinder entwickeln wenig Werte-Bewusstsein für Respekt, Verantwortung und Empathie. Und darunter wird dann die ganze Familie leiden. Oft lebenslang. Sie dann bestrafen? Für etwas , was sie von euch gelernt haben? Wird auch nichts bringen, im Gegenteil.
Es ist daher sicherlich keine Fehlinvestition, sich früh um Alternativen zu kümmern, nämlich: Anleitung ohne Anweisung!
Dann bist du nämlich schon im Traininig, wenn dich die Wirklichkeit in Form der Entwicklung deines Kindes eines Tages einholt.
Hole dir deine Werte zurück, beleuchte sie mit der Taschenlampe.
Wichtig: Es sind deine Werte. Ganz alleine deine. Keine Nachbarin oder Freundin kann dir ihre leihen oder du sie von ihr kopieren. Euer Kind würde euch bald auf die Schliche kommen 😉 Der Fehlerdetektor leistet immer ganze Arbeit!
spätestens in der Pubertät.