Redundanzen sind sprachliche Wiederholungen, vorhersehbare Sätze die sich auch noch dauernd wiederholen. „Hör auf!“ „Ich hab dir schon zweimal gesagt, dass…“ „Kannst du nicht endlich mal!“ , „Warum hörst du nie zu“ usw. Wenn den Sätzen der Eltern/Lehrer die Überraschung fehlt und die Kinder quasi den angefangenen Satz zu Ende sprechen können. ;-), dann wird es Zeit seine Kommunikationsform zu ändern.
„Kinder reagieren anders, wenn wir etwas sagen, dass sie nicht erwartet haben!“ schreibt Anette Prehn in ihrem Buch, das ich euch schon vorgeschlagen habe. (Brainsmart 1) Sie halten inne, hören zu und – was will man mehr – sie denken nach.
Ich sagte einem Mädchen, dass einem anderen die Puppe weggenommen hat: „Wenn einer weint, der andere lacht, ist das Beste nicht gemacht!“
Ihr hättet sehen sollen, wie nachdenklich dieses Kind geworden ist. Als ich es später beobachtete, hat es seiner Spielgefährtin den Vorschlag gemacht, gemeinsam mit der Puppe spazieren zu gehen.
Ich hörte es und nickte dem Mädchen zu. Es freute sich ungemein, dass ich ihren Fortschritt gesehen habe und ich ihr mit meinem Nicken meine Wertschätzung schenkte.
Es sind die kleinen Dinge die hängenbleiben und auch ein Glück wenn etwas so ankommt . Bei einem anderen Kind würde der Satz vielleicht nichts bewirken. Darum ausprobieren, die Kinder überraschen: Mit Sprichwörtern, Zitaten, mit Humor, mit seinen eigenen Gedanken, mit einer Umarmung ohne Worte, mit einem Satz, den es jetzt nicht erwartet hat.
Es braucht Phantasie dazu, ja, aber wenn man mal anfängt von den Anweisungen wegzukommen und Überraschungs-Sätze formuliert, kommt man in Übung und die leidige „Redundanz“ hat keine Chance mehr.