Führung- Warum Eltern diese Kunst beherrschen sollten

Als ich bei Jesper Juul lernte, seine Bücher, Seminare und Workshops intensivst verinnerlichte war ein Satz von ihm ein ganz prägender: “ Das Wichtigste, das Eltern für ihre Kinder tun sollen ist,  ist sie sicher zu  führen!“
Immer wieder erlebe ich, dass Eltern nicht wissen, was es heißt, richtig zu führen. Ich erlebe die Hilflosigkeit der Eltern und der Kinder. Ich erlebe die  Unwissenheit über diese Fähigkeit,  höre das Drama, das sich abspielt, weil es den Eltern nicht gelingt.

Mittlerweile bin ich ebenso überzeugt, dass diese Führung ausschlaggebend ist, ob Kinder mit heilen Selbstwertgefühl aufwachsen.

Eltern suchen immer gerne nach Ratschlägen, nach sogenannten schnellen Problemlösern. Sie würden gerne das Problem so schnell es geht beseitigen. Ja natürlich, wer will das nicht. Doch diese Ratschläge gibt es selten. Schnelle Lösungen noch seltener . Kann sein, dass es manchmal hilft, etwas zu befolgen was anderen geholfen hat. Kann sein, dass dieser Ratschlag genau passt. Beim nächsten Mal kann es aber schon wieder anders sein.

Es gibt sogenannte Trigger, die immer wieder schmerzhaftes auslösen. . Ein Trigger in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern sind  sicherlich führungs-schwache Eltern.  Leidtragende sind nicht nur in erster Linie die Kinder, sondern auch die Eltern, die sich nichts sehnlicher wünschen, den Kindern das Beste geben zu können.

Gelingt es nicht, baut sich bei Eltern und Kinder der anfängliche Frust weiter auf:

Eltern:  Hilflos- manipulierend- instruierend- übergriffig- ärgerlich- schuldbewusst- aggressiv – verzweifelt
Kinder: Überfordert- verunsichert-  einfordernd- ängstlich- machtausübend- aggressiv, verzweifelt…

In dieser Reihenfolge baut sich der Frust auf, setzt sich fort und endet in der Verzweiflung.

Elterliche Führung:  Ich möchte euch gerne in den nächsten Bloggbeiträgen ein wenig hinführen zu dieser großartigen Kompetenz. Vielleicht gelingt es mir!

Also bis zum nächsten Mal

 

Weihnachtsgeschenke durch die Liebessprachen betrachtet

Der  Heilige Abend ist vorbei und ich genieße momentan das Oratorium „Paulus“ von Mendelsohn.  Kerzen brennen und es klingen nur diese schöen Musik durch die Räume. Die Familien meiner drei Kinder kommen erst morgen und ich muss sagen, ich genieße  die Ruhe  sehr, am heutigen Weihnachtstag nach  meinem Dirigat einer sehr schönen Messe, nach einer sehr ausgedehnten Wanderung durch die  winterlichen Berge.
Die Ruhe vor dem Sturm.

Gerade deshalb genieße ich sie, weil der Sturm ja kommt. In Form von drei Kindern, drei Schwiegerkindern und sechs Enkelmädchen.

Geschenke haben wir ausgetauscht und je älter ich werde,  sagen wir reifer, weil alt bin ich erst in 25 Jahren, desto mehr sind mir gekaufte Geschenke nicht mehr wichtig.

Ich mache  Vorträge über die 5 Liebessprachen. Mir ist dieses Buch, von dem es ja in der Zwischenzeit viele spezialisierte Ansprechbereiche gibt
( Kinder, FAmilien, Teenager, Ehepaare)  vor ca 30 Jahren in die Hände gefallen und ich konnte es sofort anwenden. Meine drei Kinder hatten, wie ich bald herausfand, jeder eine andere Liebessprache. Gerade das half mir, sie in ganz verschiedener Weise zu erreichen.  Zumindest konnte ich verstehen, warum sie gerade diese Wünsche besonders einforderten. Und es waren nicht die Konsumwünsche, sondern eben ihre Forderung nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die ihnen  nur  die jeweilige Liebessprache vermittelt konnte,

Als dann die Schwiegerkinder dazukamen, waren es wieder die Liebessprachen, die auch ihre Persönlichkeit mit ausmachte. Bin schon gespannt, welche der Liebessprachen meine Enkelkinder entwickeln, eine Ahnung habe ich ja schon bei den Größeren. Sie zeigen sich bereits sehr gut.

Für mich ist mittlerweile das „Zeit Nehmen“  neben den anderen  vier die Wichtigste geworden. Dabei werden die meinen sofort ein Veto einlegen. Nehm ich mir doch, in ihren Augen oft zuwenig Zeit für vieles. Und doch ist es genau diese.  Mir tut es weh, wenn ich jemanden einlade, die  ich mag z. B, zum Mittagessen, und dann packen sie aus Gründen der Effizienz  in den Tag noch einige andere Unternehmungen dazu. Ich empfinde es im Herzen als mangelnde Wertschätzung und Achtsamkeit und doch weiß mein Verstand, dass auch sie knapp an Zeit sind und vieles den Kompromissen zum Opfer fällt.

Ich merke es auch, wie sehr es mit wichtig, ist, alles schön vorzubereiten und mich anzustrengen.  Es ihnen so schön wie möglich zu machen. Aber nicht deshalb, dass sie bald wiederkommen. Sondern weil ich auch diese Wertschätzung sehr genieße und so am besten spüre, dass ich geliebt bin. Wenn sich jemand für mich etwas einfallen lässt, sich etwas besonderes ausdenkt. Mein mir eigener Dialekt, die jeder Einzelne ja selbständig entwickelt und somit seine Liebessprache einzigartig macht. Bei mir  ist es die Kreativität.  Ich liebe Überraschungen, besonders die schönen ;-)) gute Einfälle, besondere Ideen und  spontane Aktionen.

Ich will damit nur sagen, dass alle Menschen eine besondere Liebessprache mit dem ihnen ganz  eigenen Dialekt haben und Kinder genau so individuell  diese brauchen, um die Liebe zu spüren. Die Liebe als solche zu erkennen, wenn sie einem geschenkt wird, von den Eltern.

Genau das ist nämlich der Punkt. Soviel Liebe wird verschenkt und sie kommt nicht an.  Grund dafür sind die verschiedenen Sprachen der Liebe, mir ihrem Dialekt.

Ich habe heuer übrigens Karten für „König der Löwen“ in Hamburg geschenkt bekommen. Nicht die Karte für dieses sicherlich fulminante Musical freut mich  so (auch) sondern die Zeit, die ich mit meiner Tochter und Familie gemeinsam verbringen werde.

Und auch der E-Bike Reiseführer von meiner Sohnes  family   freut mich sehr. Ein Hinweis, Zeit mit einem meiner besonderen Hobbys zu verbringen. Schön, oder?

Ich wollte euch mit meinen persönlichen Worten einen Gusto machen, einmal nachzuforschen, welche Liebessprache du hast oder eines der Bücher von Gary Chapman zu lesen. In Form eines Workshops natürlich noch viel intensiver.

Muss mich gleichzeitig bei meinen Kindern und allen anderen entschuldigen. Weil eine Liebessprache beherrsche ich gar nicht. Nämlich Geschenke zu machen, die ich im Kaufhaus besorgen muss. Liege heuer sicherlich wieder   wie  sonst auch meist, daneben. Meine Metaphern kann man auch wirklich schwer durchblicken.

Schöne Feiertage noch und genieße es, wenn es jemanden gibt in deinem Leben, der deine Liebessprache kennt und durch diese auch mit dir spricht . Um dir zu zeigen, wie sehr er dich liebt.

 

Den Kinder Werte vermitteln Teil II

Werte verändern sich. Grundwerte bleiben. Meine Werte haben sich verschoben, je mehr ich über die Menschen und ihr Wirken in der Gesellschaft weiß. Weiters haben sich die Themen verschoben. Umweltschutz, Individualisierung, Digitalisierung, Klimaveränderung. Ebenso Familienwerte, pädagogisches Wertverhalten.

Es ist ein großer Umbruch im Gange. Die Welt verändert sich rasant, weil sich die Werte verändert haben.

Bist du noch ein Gutmensch oder findest du, dass Populismus- ich sage dazu ganz einfach- den Menschen aufwiegeln und ihm Themen aufbinden, die zur Teilung der GEsellschaft beitragen ein hoher gesellschaftlicher Wert ist???

Gegenteil von Gutmensch? Schechtmensch???

Als ich im Kindergarten gearbeitet habe– immerhin 40 Jahre mit zwischenzeitlicher Pause durch  Karenz wegen der Geburt meiner drei Kinder– habe ich die Kinder grundsätzlich zu Gutmenschen erziehen wollen.

Weil eben  Toleranz, soziale Kompetenzen,  Gleichbehandlung, Hilfsbereitschaft, und vieler  weitere dieser Werte  mir wichtig waren und sind, sodass wir in unserer Gesellschaft die Menschlichkeit nicht verlieren.

Ich lebe es meinen Enkelkindern auch vor und tue alles, ihnen meine Werte klar und deutlich vorzuleben. Ich diskutiere mit ihnen, erzähle ihnen von meinen Gedanken und auch meinen Visionen. Ich erkläre mich und ich diskutiere auch mit anderen Menschen darüber. Sie sollen meine Streitbarkeit erleben, meinen Einsatz,

Dass ich dadurch auch dann und wann in Konflikt mit meinen Kindern komme, die diese Werte vielleicht nicht so mittragen, sollen sie auch erleben.  Kinder sind sehr autonom unterwegs, wenn es darum geht, ein Gespür zu bekommen, für das, was einmal ihres werden soll.

Schreibt euch einmal ungefähr fünf eurer Grundwerte auf und beobachtet euch dabei, wo und in welcher Situation ihr Stellung dazu nehmen könnt.

Kinder die nicht erleben, dass Eltern sich für soziale Grundwerte einsetzen, werden selber auch schwer für sich selber oder für andere eintreten können.

Was ich persönlich für eine der  schlimmsten Defizite halte das  sich leider  bereits in unserer Gesellschaft bemerkbar macht.

Den Kindern Werte vermitteln – Teil 1

Ein schwieriges Kapitel, wenn es ums Thema Kindererziehung geht. Sind es doch gerade die Werte, denen wir uns nicht wirklich klar sind und uns doch in allem beeinflussen, bzw. auch in die Irre führen können.

Welche Werte eurer  Meinung nach euer Kind prägen und anleiten sollen, damit es in und mit der Gemeinschaft etwas im positiven Sinne bewegen kann.
Es Halt und Orientierung im Leben findet.

Wie  ich bei meinen Kindern sehe, die ja mittlerweile auch schon im mittleren Lebensabschnitt sich befinden, halten auch sie noch an vielen Werten fest, die ich ihnen vermittelt habe. Andererseits hat sich ihr Werteverhalten auch  verändert. Das ist natürlich und auch erwünscht.

Eines ist jedoch ganz wichtig: Kinder brauchen Eltern, die zu ihren Werten stehen, sie klar und deutlich vermitteln.

  • Sind meine Werte Hilfsbereitschaft und soziales Engagement?  Dann vermittle ich das den Kindern, nicht indem ich es predige, sondern indem ich es intensiv lebe.
  • Sind meine Werte Gewinnmaximierung oder Selbstoptimierung, sollte ich auch das meinen Kindern klar und deutlich zeigen.

Die Crux  an der Sache ist aber, dass ich oft selbst nicht überzeugt bin, ob es gute Werte sind, die ich vermittle. Werde ich beim ersten Beispiel oben mit Einsatz predigen, dass das ja die wahrlich  guten Werte und Werke sind,  werde ich beim zweiten Beispiel es wahrscheinlich verschleiern und  nach außen hin  verstecken.

In beiden Fällen findet echte Wertevermittlung entweder belehrend oder aber unklar und manipulativ statt.  Also  eher unfruchtbar und verunsichernd.

Aber diese zwei extremen Beispiele sind nur ein Auszug für viele Lebensinhaltsstoffe, von denen wir meinen, dass daraus das Glück für mich oder für die Gemeinschaft entsteht.

Doch auch in der Argumentation, wie ich es kommuniziere, liegt der wahre Wert dieser so wichtigen Sache:

  • In dem ich nicht vergesse, auch zu betonen, dass es meine Werte sind . Dass mir diese Dinge sehr wichtig sind  und auch erkläre warum. Dass ich sie klar vorlebe, ohne zu predigen, dass ich den Kindern klar und deutlich zeige: „Das ist mir wichtig!“ Sie teilhaben lasse, an meiner Freude, wenn ich durch diese Werte Erfolge habe. Oder an der Traurigkeit, dass es mir diesmal nicht gelungen ist.
  • Dass jede Kultur, Familie, Gemeinschaft, Religion andere Werte präferiert. Wir nicht die „Wahrheit“  gepachtet haben. Dass du offen bist für andere Wertegemeinschaften und Definitionen.  Sie nicht gegeneinander ausspielst oder negativ bewertest. Das schließt nicht aus, dass du klar und deutlich deine Meinung dazu sagst.

Wichtig ist aber diese  Reihenfolge:

  1.  Dir ist klar, welche Werte du deinen Kindern  vorleben möchtest. Das machst du, indem du sie aufschreibst und an die Pinwand heftest.

2. Dir ist klar, wie du sie den Kindern vorlebst und  auch kommunizierst.
Das machst du, indem du deinen Kinder so dann und wann erklärst, warum dir etwas so wichtig ist.

3. Du deine Werte immer wieder überprüfst, ob sie auch stimmig sind mit deinem Verhalten.
Das machst du, indem du mit deinem Partner darüber sprichst und um Rückmeldung bittest.

Werde noch einen zweiten mir wichtigen Teil darüber schreiben. Bis morgen

Adventkalender

Habt ihr eigentlich einen Adventkalender. Ich meine nicht den für die Kinder, sondern für euch?

Oder seid ihr schon erwachsen und braucht keine Brücke mehr mit Motivation  durch Süssigkeiten oder kommerzialisierter Minimassenware? Fürs Warten auf etwas , das eigentlich gar nichts zu tun hat, mit irgendwelchen dieser Produkte.

Genau das meine ich mit Verschwinden der Kindheit. Auch als Erwachsene bleiben sie gewisser Infantilität verhaftet. Keine Kindheit, kein richtig Erwachsener. Leider.

Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, meinen eigenen Advent zu gestalten. Diese Freude habe ich  mir gegönnt, warten zu können, verzichten, um sich dann umso mehr zu freuen. Gehirntechnisch ein kluger Schachzug.

Jeden Tag etwas zu machen, wo nur der andere was davon hat. Aber letztendlich habe ich schon etwas davon. Oxytocin breitet sich in meinem Körper aus. DAS Glückshormon. Das wird in übervollem Masse ausgeschüttet, wenn man etwas für andere macht, ganz unentgeltlich und frei von eigenen Erwartungen z.B.: Lob.

Bin ich deshalb so ein zufriedener Mensch. Anstatt zu raunzen, kritisieren und immer mit dem Gefühl herum zu laufen, zu kurz zu kommen setze ich  ehrenamtlich meine Talente ein und wundere mich immer wieder, was da alles an Wertschätzung und Anerkennung zurückkommt.

Gehirntechnisch  ist das ja  erwiesen, dass das sehr viel Glück macht.

Ich glaube es sofort.

Große Schwester -kleine Schwester

Neulich schrieb mir einer meiner Söhne: Meine Große   (4,4 Jahre)  hat ganz schön viel auszuhalten mit der der kleinen Schwester (0,11 Jahre). Ständig bei den Haaren gezogen werden und man darf sich nicht wehren. Das ist schon frustrierend.

Ich war heute wieder Babysitten bei den zwei Mädels und finde, die Große macht das recht gut. Sie wehrt sich und sie zeigt zwischendurch ihrer kleinen Schwester immer wieder, wie gerne sie sie mag.

Meine Gedanken  dazu sind  folgende:  Mit viereinhalb Jahren darf man noch nicht an die Vernunft der Kinder appellieren, schimpfen bedeutet für dieses Alter Liebesverlust  und die Kleine versteht noch nicht, was es darf und was nicht.

Es ist ganz wichtig, die Geschwister-Hierarchie immer zu beachten. Die Große war zuerst da. Sie kommt bei den Eltern an erster Stelle. Das ist ein geheimer Code, dem sie da unterliegt.  Das muss man ihr immer signalisieren, egal wie Eltern reagieren und welche Lösung sie anstreben. Die Großen sollen immer das Gefühl haben, dass sie verstanden werden, wenn sie wieder einmal hilflos auf eine Streiterei reagieren. Und verstanden werden, dass sie meist aus Hilflosigkeit heraus reagieren. Wo sollen sie es denn gelernt haben, wie man nun mit dieser kleinen  Rivalin um die Elternliebe umgehen soll.  Eine große Schwester hat keine Ahnung, was richtig oder falsch ist. Sie reagiert einfach. (Buben sind natürlich auch gemeint)

Lösung: Den großen Geschwistern helfen, dass sie lernen können, mit Geschwisterstreit umzugehen. Dabei ist es wichtig, dass die  Kinder gehört werden, mit ihrem momentanen Problem ernst genommen werden. Das kleine Geschwisterchen kriegt schnell heraus, das es Macht hat über die ältere Schwester (Bruder) . Dazu sollte man es nicht kommen lassen. Weil abgewöhnen kann man das dann nicht mehr so schnell.
Zeigt eurem älteren Kind, es kann immer auf euch zählen. Ihr freut euch mit ihm, wenn es eine Lösung findet und nachgibt, ihr bestärkt es, wenn es einmal unbedingt nicht nachgeben möchte und ihr tröstet es, wenn es einmal nachgeben muss. Dieses Kind wird es euch immer danken, dass ihr ihm den Respekt entgegen bringt, der ihm gebührt.

Dabei  redet man auch mit dem jüngeren Kind und  erklärt ihm, was der/die Große will.  Und sagt auch dem älteren Kind, was das jüngere will. Mit den Worten, wie er denkt, was das Kleine sagen würde, wenn es sprechen könnte.  Bis es selber reden kann. Mit diesem Verständnis  für beide Kinder lernen sie, selber Lösungen zu finden. Sie lernen, sich respektvoll zu behandeln. Weil sie in diesem Alter immer von den Eltern lernen, die sehr lange ihr Vorbild sind.

Christkind- gibt es das?

Um das Thema zu vervollständigen, möchte ich auch zum Thema Christkind meine Meinung hier darstellen.

Das Christkind ist für Kinder etwas ganz besonderes. Sie spüren  – und ich behaupte jetzt auch- wissen, dass es zwischenstoffliche Wesen gibt, die uns Gutes wollen. Kinder sind von Grund auf gut. Sie haben ihre Verbindung noch nicht abgebrochen zum Universum, das sie freigegeben hat.

Wenn ich mit Kindern philosophierte, mit ihnen über Jesus gesprochen habe ( deshalb Jesus, weil in meinem Kindergarten ganz selten Kinder anderen Glaubens sind) haben mir Kinder Dinge erzählt, die sie nicht wissen konnten. Die aber eine ganz große Rolle für sie gespielt haben. Ich hatte einmal einen Buben, der wollte nur die Bibel lesen. Eine wunderschöne Bibel,  es kamen immer mehr Kinder dazu und jeden Tag, war für diese Kinder das Wichtigste, mindestens eine halbe Stunde daraus vorgelesen zu bekommen. Nicht von mir direkt angeboten, sondern von den Kinder gefunden.

Kinder sind spirituelle Wesen und haben zum Christkind einen ganz anderen Zugang. Ich ließ mir oft Geschichten erzählen, wie das Christkind kommt. Ganz  unterschiedliche, immer aber die Freude darüber, beschenkt zu werden. Ich sprach nie dagegen oder behauptete, nein, das Christkind gibt es nicht. Ich  erzählte ihnen auch nicht irgendein Märchen. Ich ließ ihnen den Glauben daran.

Wenn ich behaupte, dass es das Christkind nicht gibt, dann spreche ich meinem Kind seine  momentane Entwicklung ab. In der magischen Zeit, wo böse Geister unterm Bett wohnen, imaginäre Freunde an ihrer Seite sind, ist es das Christkind, dass ihnen Gutes bringt und Wünsche erfüllt.

Wer seine Kinder noch nicht mit Konsum und Vernunft beschädigt hat, erlebt gerade zwischen 3 und 5 Jahren dieses Träumen der Kinder, dass es irgendwo da oben etwas ganz Liebes gibt, von dem keine Gefahr ausgeht.  Wir sollten davon lernen und dieses Glauben wieder mehr in in unsere Mitte rücken. Es sind die glücklicheren Menschen, die an das Gute glauben. Dass mir jemand hilft, wenn ich nicht mehr weiter weiß. Dass es Wesen gibt, die mir helfen, darauf vertraue, es wird gut.

Im Gegensatz erlebe ich immer mehr junge Eltern, die glauben, alles unter Kontrolle haben zu müssen und alles was passiert oder nicht passiert einzig und allein ihrem Einfluss und Wirken entspringt. Ich finde hier selten glückliche, zufriedene Menschen.

Glaube kann Berge versetzen und da schreib ich nicht von Religion im speziellen. Aber ich denke, dass über die Religion, ganz egal welche und über die Natur das Glauben gelernt wird. Ich jedenfalls möchte dieses Glauben nicht mehr missen. Der Glaube hat mich weitergebracht, als alles Wissen zusammen.

Gewöhnt den Kindern das Glauben nicht ab.  Und wie ich das Christkind erklärt habe, wollt ihr sicher noch wissen: Ja, Jesus hat Geburtstag, und weil  in allen Menschen sich Gott ausdrückt, die sich beschenken wollen, beschenken wir uns zu Weihnachten.     —- und die kleinen Kinder spüren das. Obwohl sie es nicht wirklich verstehen. Jesus feiert Geburtstag und wir beschenken uns in seinem Namen.

Angst vorm Nikolaus

Heute ist  Nikolaustag. Viele Kinder freuen sich auf dieses Fest und haben keine Angst vorm Nikolaus. Viele Kinder fürchten sich vor  diesem ehemaligen Heiligen, der die Kinder liebte und sie beschenkte.

Im Kindergarten war es mir wichtig, von Anfang an, kein Märchen zu erzählen. Ich erzählte den Kindern die Legende und warum wir das Fest feiern.
Es gibt sehr schöne Bilderbücher über sein Leben und diese Geschichten nachzuspielen, sich  zu verkleiden, war für die Kinder immer sehr spannend.
Sie bastelten auch eine Nikolausmütze und kamen so gegenseitig auf Besuch.

Und genau diese Wiederholungen des Spiels hilft ihnen, Ängste zu überwinden und ganz hineinzugehen in die manchmal widerstreitenden  Gefühle dieses Festes.
Sie machten sich gegenseitig selbstgebastelte Geschenke und freuten sich jedesmal wieder, wenn der „Nikolaus“ in der Puppenstube anklopfte.

Der große Nikolaus war dann trotzdem aufregend, aber kein Kind hatte Angst, im Gegenteil sie waren recht mutig und erzählten ihm Geschichten oder gaben ihm Geschenke.

Und ihr werdet es nicht glauben, aber auch der Krampus war bei uns Thema. Die Kinder haben heute viel Erfahrung mit so „schiarchen“ Masken (Perchtenläufe, manchmal aus dem Internet  oder wie bei uns am Land eben mit Krampussen.

Dieses Thema beschäftigt die Kinder oft noch mehr. Natürlich-macht es doch so richtig Angst.

Doch Kinder brauchen  auch diese Gegenüberstellen von Gegensätzen.  Erst durch den Krampus wird der Nikolaus gut. Erst durch das Böse kann man das Gute wirklich erkennen. Dadurch lernen Kinder nicht nur Schwarz weiß zu sehen, sondern auch Grauschattierungen im Verhalten anderer. Darum braucht auch der gute Kasperl den  bösen Räuber und die Hexe.

Wenn ihr das ausspart, also diese Polarität  im Verhalten der Menschen von den Kindern fernhaltet, dann tun sich Kinder  schwer, Ängsten zu begegnen und auch zu überwinden.  Der Krampus kann genau so die Kinder mit Langzeitfolgen erschrecken wie nicht kindgerechte Filme. Kindgerecht, das ist hier die Zauberformel.

Kindgerecht heißt: Hinzuschauen wie das Kind spielt, mit dem  Kind reden, fragen, vor was es sich fürchtet, was es beschäftigt, dem Kind Lösungen vorschlagen lassen.

Das Kind auch nicht übergehen oder überrumpeln. So ein Schock oder Schreck wirkt lange nach.

Für mich ist am Nikolaus am wichtigsten, dass die Kinder wissen, warum sie beschenkt werden und das kann am besten die Geschichte von Nikolaus erklären: Alle Menschen weinten, als Bischof Nikolaus starb und versprachen den Kindern, dass sie jedes Jahr zu seinem Todestag sich ein Erwachsener als Nikolaus verkleidet und zu den Kindern kommt.

Und nein, man muss den Krampus nicht künstlich dazu nehmen. Aber wenn er da ist, in den Köpfen der Kindern, dann darf man ihn nicht wegreden, verharmlosen oder größer machen. Das verstärkt die Angst massiv. Dann gehört er gehört  🙂

Und –  wer die Kinder zum Bravsein zwingt, mit Hilfe des  Nikolaus, der hat den Sinn nicht verstanden. Schade um das Fest.  Nötigung ist ja bei Kindern nicht strafbar- leider! Muss ja nicht gleich Gefängnis sein- ;-))))

Ein schönes Nikolausfest allen heute, wünsche ich Euch, wenn auch schon im nachhinein.

Die fünf echten Gefühle!

Kennt ihr die fünf echten Gefühle. Nur sie sind wirklich Gefühle. Alles andere sind :

Körperliche Empfindungen:  Riechen Sehen, Tasten, Schmecken, Hören, Körperlicher Schmerz

Biologische Programmierung: Gefühle, die wir in unserer Tiernatur haben wie:

Triebe wie Hunger, Durst, sexuelle Erregung, Eifersucht, Gier, Neid, Muttergefühle, Verliebtheit, Ekel, Fluchtinstinkt (biologische Angst) Kampfinstinkt (biologische Wut), Konkurrenzgefühle

Biologische Programmierungen und Instinkte können in unserem System die die stärksten Empfindungen überhaupt auslösen. Sie sind in über drei Millionen Jahre dauernden Entwicklung entstanden

Emotionen: Sind angestaute und unerlöste Gefühle.

Fähigkeiten oder Bewusstseinszustände: Liebe, Hingabe, Annahme und Vertrauen, Verbundenheit, Mitgefühl, Dankbarkeit, Respekt –  Achtsamkeit. Sie sind in uns nicht einfach angelegt. Angelegt ist aber die Möglichkeit, sie zu entwickeln. Dies ist eine lebenslange Lernaufgabe und es braucht die Verbindung zur Achtsamkeit, dass diese Fähigkeiten entwickelt werden können.

Reine Gefühle: Diese haben die Hauptaufgabe uns beziehungsfähig zu machen. -sie entwickeln sich später zu den Bewusstseinszuständen und Fähigkeiten und werden in die biologische Programmierung integriert.

Reine Gefühle sind und diese Gefühle hat schon ein Baby:

Diese Gefühle sind Kräfte mit denen wir Beziehung lernen:

ANGST     WUT   TRAUER    FREUDE   SCHAM

Wenn wir mit diesen Gefühlen nicht umgehen können, sie nicht in unser Leben integrieren, dann können wir keine Beziehung leben.

Heftig- oder? WErde euch demnächst mehr davon erzählen.

 

Ein Kinderleben voller Liebe- aber was ist denn Liebe genau ;-)

Das Weihnachtsfest ist ja nicht mehr weit. Das Fest der Liebe – doch wie beschreibt man Liebe am besten? Was ist wirklich echte Liebe?

Wir haben ja gerade ein neugeborenes Baby in der Familie. Es ist so ein wunderbares Gefühl, wenn du es zum ersten Mal   in den Arm nimmst und spürst, dass du  es  sofort von Herzen liebhast.

Du  liebst es, ohne dass dieses Baby irgend etwas tut. Du  interpretiert nichts Böses hinein in seine Mimik, du beobachtest es und freust dich einfach nur daran, dass es da ist. Du erwartest in diesem Moment nichts von diesem Kind, du   wünscht dir  nichts, du  trägst  ihm nichts nach, auch wenn es stundenlang schreit. Du erzählst ihm nicht dauernd, was es  falsch macht, sondern kommentierst nur die Fortschritte  und was du Schönes entdeckt hast.  Du erzählst ihm, was es gerade macht, beschreibst sein Wesen  und  sparst nicht mit Mimik und  zärtlichen Worten. Du erzählst ihm von dir, schenkst ihm deine Worte und Gefühle. Es  ist einfach da, genau so wie es sein soll, geliebt, so wie es ist und du zeigst ihm deine Freude darüber.

Stellt euch vor, ihr liebt euren Partner, eurer Kind genau  so wie ihr ein Baby liebt. Dann werdet ihr sagen, das kann nicht funktionieren, weil Liebe ja auf Gegenseitigkeit beruht. Das stimmt in gewisser Weise. Man würde seinen Mann verlassen, wenn nicht mehr zurückkommt,  wie von einem Baby.

Aber stellt euch vor, es passiert auf beiden Seiten. Jeder liebt  so wie oben beschrieben. Wunderbar oder? Wir Erwachsene  könnten da noch einiges an dieser Liebesbeschreibung hinzufügen. Da braucht es sicherlich noch etwas mehr.

Aber Kinder wachsen am besten, wenn man sie so liebt, wie wir sie als Baby geliebt haben. Sie bräuchten genau diese Liebe ganz lange. Würde dann  mit den Jahren diese Liebe auch angereichert mit weiteren Gaben, bis es ein erwachsener Mensch geworden ist.         (Sorry, habe gerade nur einen Traum laut ausgesprochen)

Wenn man aber  am Ende des Tages nachdenkt- ist es mir oder wie oft es mir heute gelungen- meinem Kind diese bedingungslose Liebe zu zeigen…

Dann keine Sorge, es genügt fürs erste, nur einmal darüber nachzudenken, vielleicht auch morgen und übermorgen, alles andere kommt von selber .

Ich hoffe, ihr habt mich richtig verstanden. Mich und  meine Beschreibung von dieser wunderbaren  Liebe.