Niemals ist ein Kind verantwortlich dafür zu machen, dass es eifersüchtig ist.
Das habe ich im letzten Blog noch angemerkt.
Im Gegensatz zum Erwachsenen, der selbst dafür verantwortlich ist, seine Eifersucht zu heilen und mit ihr fertig zu werden.
Doch dieses Wissen scheint heute nicht mehr anzukommen. Zumindest sehr oft nicht.
Heute werden Kinder verantwortlich gemacht und geschimpft, angewiesen, korrigiert, belächelt oder definiert, wenn sie eifersüchtig sind.
Erwachsene machen dann den Partner oder äußere Umstände verantwortlich dafür.
Es ist so fatal, dass mir oft die Worte fehlen, wenn mir solche Probleme herangetragen werden.
Wenn Kinder verantwortlich gemacht werden: „Du brauchst/sollst nicht eifersüchtig sein, hast keinen Grund dazu!“ „Hör endlich auf zu spinnen, dein Bruder…!“ „Wieso weinst du schon wieder…!“ „Deine ständige Eifersucht auf deine Schwester nervt!“
Wenn Kinder eifersüchtig sind, haben sie einen Grund. Den Grund liefert die ganze Familie. DAs Kind reagiert nur auf ein Defizit.
Kinder brauchen eines um verantwortungsvolle Menschen zu werden: Eltern müssen dieses Problem ernst nehmen und der Eifersucht auf den Grund gehen.
Wenn Eltern nicht die Verantwortung übernehmen, werden die Kinder auch als ERwachsene nicht die Verantwortung über ihre Unzufriedenheit übernehmen.
Länger anhaltendegravierende Eifersucht die in der Kindheit nicht aufgelöst , gehört und aufgelöst wird, wird ins Erwachsenenalter mitgenommen.
Kann man dem Kind noch sagen, es soll ruhig oder vernünftig sein, kann man dem Erwachsenen nicht mehr vorschrieben, was zu tun ist. Aggression, Ängste, langwierige Therapien. Man kann sich vorstellen, wie langwierig Heilung sein wird. Wenn sie überhaupt gelingt. Leiden sind jedenfalls vorprogrammiert. Bei allen Beteiligten. „
Doch bei Kindern kann man Eifersucht gut heilen. Wenn wir sie ernst nehmen und verantwortlich fragen: z.B.:
-„Ich bin jetzt wirklich ratlos. Dachte immer, ich behandle euch fair und gleichberechtigt. Das kann aber nicht sein, weil du immer wieder Eifersucht spürst.“
-„ist es Eifersucht, die du spürst, oder ist es Neid. WAs denkst du? Ich würde dir gerne helfen, dieses für dich so negative Gefühl loszuwerden. Wie kann ich dir helfen?“ (Ältere Kinder)
_ „Komm zu mir wenn du magst und erzähle mir, was dich so ärgert!“ (
-„Mir ist aufgefallen, dass du ….. besonders empfindlich bist. Möchtest du es mir erzählen?“
Das besondere an diesen Fragen ist:
- Die Eltern sehen das Problem und nehmen sich verantwortlich dem Kind an
- Sie lassen dem Kind die Möglichkeit offen, ohne Angriff von dem Ereignis, der Emotion zu erzählen.
- Jetzt ist der Raum offen, urteilsfrei eine Lösung zu finden, weil sich das Kind nicht verteidigen muss. Es fand kein Angriff auf seine Integrität statt.
- Das Kind ist an der Lösungsfindung unmittelbar beteiligt. Das ist enorm wichtig zur Entwicklung seines Selbstwertgefühls
Viele Möglichkeiten gibt es. Doch eines ist wichtig: Solltet ihr dieses Problem in eurer Familie drastisch auf längere Zeit spüren, dann nehmt es ernst und euch wirklich Zeit dafür. Später ist es zu spät.
Literatur gibt es genug:
https://www.herder.de/theologie-pastoral/wenn kinder eifersüchtig sind.
Bilderbuch: „Immer nur Philip!“ (Bärbel Spathelf)
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