Amo(Oma)-Freuden

Gestern ist ein neues Enkelkind dazugekommen. Ich freue mich riesig. Nein ich fühle mich deshalb nicht alt, ganz und gar nicht.Mit meinen jungen 60 Jahren, meiner Kreativität mit hohem Spaßfaktor, mit Bewegungsdrang und meiner Neugierde hab  ich noch allerhand vor. So Gott und Schicksal das für mich im Programm haben. Wäre ihnen sehr dankbar dafür.
Meine Enkelkinder zwischen 9 Jahre und 1 Tag alt, allesamt Mädels,  bereichern mein Leben und nennen mich „Amo“   Eine Wortkreation meiner älteren Enkelin, als sie gerade zu sprechen begonnen hat.   Habe mir gleich diesen Titel,  der ja im italienischen die Liebe schlechthin bedeutet, unter den Nagel gerissen.
Bin ihr sehr dankbar dafür, so bin ich keine Zusatznamen Oma geworden.
In meinem Fall wäre es vielleicht „Whiskey-Oma“ geworden. (So heißt unser Hund) 

Nicht dass ich  auf  Bereicherung angewiesen wäre. Ist mein  Leben auch so reich  an Aktivität und  Engagement. Als Chorleiterin,  kreative „Bauernhofgestalterin“ und pädagogisch interessierte Erwachsenenbildnerin könnte ich – natürlich auch sehr reiselustig und E-Bike begeistert – ein ausgefülltes Leben führen.Doch  freue ich  mich  wie eine Schneekönigin, dass meine Kinder Familie so hoch schätzen wie ich und mir  die Freude machen, daran aktiv teilnehmen zu dürfen.  

Denn die  wahrhaft erfüllenste   Liebe erlebe ich jetzt mit meinen  Mädels. Hatte heute alle Sechs im Arm. Essen mitbringen, Hausübung machen, Reden, Zuhören, Blödeln, Spazieren gehen, Abenteuer ausdenken und Kuscheln. Und ihre Unterschiedlichkeit erleben.  In drei verschiedenen Familien  war ich unterwegs und konnte  miterleben, wie sehr sich   alle meinen Kinder und Schwiegerkinder bemühen und in Wirklichkeit nur eines wollen:  Mit sich selber und miteinander glücklich sein.  Manchmal gelingt es halt mehr und manchmal weniger.

Trotz allem-was gibt es Sinnvolleres für jemanden, der sich für  Familie entschieden hat.
Wusstet ihr, dass beim Kuscheln um Millionen Synapsen mehr verknüpft werden, als mit einem ach noch so kognitiv tollen Lernspiel. Haben jetzt Gehirnforscher herausgefunden.

Kann euch nur ans Herz legen. Mehr Kuscheln, weniger Ehrgeiz und Diskussionen. Mehr Kuscheln, als eisern an seinen Erziehungsprinzipien festhalten.  Mehr Kuscheln, weniger Recht haben, analysieren  und definieren. Mehr Kuscheln als rechtfertigen und  er-sie- ziehen.  Es lohnt sich wirklich.

Fragen????

Hat irgendein Leser mal Lust, mir eine Frage zu stellen- würde mich freuen- Kann ruhig eine außergewöhnliche sein  :-))))

 

Verantwortung und Schuld- ein paar Beispiele

Wie versprochen- die Beispiele, an denen man erkennen kann, wo die Verantwortung liegt zwischen Eltern und Kindern liegt.

  1. Beispiel: Konrad (7)will seinen Freund zum Geburtstag einladen. Dieser Freund, das weiß die Mutter genau, wird wieder die ganze Party kippen. Letztes mal Tränen und viel Unordnung. Die Mutter erlaubt es Konrad trotzdem. Der Freund, nennen wir ihn Max, schmeißt die beste Vase aus dem Fenster und verhaut ein Kind. Weil er den Nintendo  nicht gleich bekommen hat.

Verantwortlich sein heißt nun:    Ein Kind kann noch nicht abschhätzen, ungefähr bis 10 -11 Jahren sicher gar nicht,  wie sich Zukunft gestaltet. Es hat seinen Frontallappen noch nicht ausgebildet, das ihm die Vernunft eingibt, es lieber sein zu lassen. Weil es ev. so oder so sein  könnte, dass…

Die Mutter ist voll verantwortlich dafür, dass Konrad seinen Freund einladen durfte und die Party geschmissen hat.
Was kann sie tun: Die volle Verantwortung übernehmen und Konrad  z.B. Folgendes sagen: „Ich hätte es besser wissen sollen, es tut mir leid, dass ich dir erlaubt habe, Max einzuladen. Wir werden nächstes Jahr die Party ohne ihn feiern, oder aber du feierst mit ihm allein. Ich glaube, Max schafft es noch nicht, mit vielen Kindern ohne Probleme zu spielen.“  Oder andere persönlich Worte.

2. Beispiel:  Die Eltern wissen nicht,  wo sie heuer Urlaub machen sollen. Sie wollen lieber wandern, die Kinder wollen aber ans Meer. Letztendlich geben die Eltern nach. Der Strand ist schmutzig, das Hotel eine Zumutung.

Die Eltern übernehmen die volle Verantwortung, dass sie sie sich überreden haben lassen und teilen das ihren Kindern mit persönlichen Worten mit.   

3. Beispiel:  Die Mutter, ihr erinnert euch, die ihre Tochter (8)  geschimpft hat, weil es noch dem teuren Einkauf noch auf dem Kaufhauspferd reiten wollte.
Sie ist verantwortlich, wielviel Geld sie ausgibt fürs Kind. Und das Kind darf sich gleichwürdig alles wünschen. Weil es ein Kind ist. Verantwortung übernehmen heißt daher, zu wissen, dass Kinder sich alles wünschen dürfen, aber wir Erwachsenen wissen müssen, was das Kind wirklich braucht und die VErantwortung dafür übernehmen, was wir letztendlich für eine Entscheidung treffen (in dem Fall 100 Euro ausgeben und Nein zu sagen, für weitere Wünsche (Pferd) Liebevoll, aber bestimmt dem Kind mitteilen, dass man sich von den schönen Kleidern ein wenig verführen hat lassen. Und nun kein GEld mehr ausgeben will.

Kinder lernen dadurch, wie es geht, Verantwortung zu übernehmen. Sie sehen es an ihren Eltern. 

ES lernt persönliche Verantwortung. Erst wenn es gut persönlich Verantwortlich sein kann, dann wird es sozial verantwortlich sein. Zuerst zu wissen, was mit gut tut, welche Wünsche ich nicht sofort erfüllt haben muss.

Wenn Kinder von ERwachsenen gelernt haben, verantwortlich zu sein, dann haben sie im Leben viel gewonnen. Abtriften in Süchte, Unzufriedenheit, Frustration, Burn out, Depressionen- gegen das sind sie gut gerüstet. Es sind Menschen, die wissen, was ihnen gut tut. Sie sind empathisch und verantwortlich für andere. Im richtigen Maß.

Ein Traum- einfach mal ausprobieren!– Die Gefühle, die körperlichen Befindlichkeiten und Wünsche- das ist alles gut und richtig- das schätzt und macht nicht herunter.- Ihr seid verantwortlich dafür, dass Kinder dafür verantwortlich sein dürfen.  Die Kinder werden euchs lohnen- mit toller Beziehung zu euch Eltern. 

Schuldzuweisung II

Verantwortlichkeit ist das GEgenteil von Schuldzuweisung. Ich möchte hier ein kleines Beispiel aus der Politik bringen:

Es gibt gerade jetzt Politiker in unsrem Land, die nie, aber wirklich nie schuld haben. Beobachte das mal. Ganz egal was passiert, er/sie sind nie schuld.

Diese Politiker, wo manche eine besonders intensive Farbe haben, manchmal eher erdfarben, sind für mich unverantwortliche Politiker. Sie sind erstens nie schuld und finden zweitens immer einen Schuldigen.

DAS ist ziemlich makaber, aber sie haben ERfolg. Nämlich genau bei den Menschen, die sich als Opfer fühlen. Und die Täter finden sich schnell: Ausländer, Elite usw.

Wir werden unsere moralische Gemeinschaft  nicht retten können, wenn wir nicht Kinder heranbilden, die Verantwortung übernehmen können.  Und das braucht verantwortliche Eltern.

Wenn ich Eltern frage: „Wofür seid ihr als Eltern verantwortlich?“ Dann kommt die Antwort zögerlich oder sie gibt wenig substanzielle Inhalte.

Verantwortlichkeit unter Eltern heißt: Ich weiß, wofür du verantwortlich sein darfst  und sollst. Und das ist bei kleinen Kindern noch ganz wenig:  Ihre GEfühle und Wünsche  und ihre körperliche Befindlichkeit. Hier sind die Kinder absolut gleichwürdig mit den Erwachsenen.

Morgen dann ganz viele Beispiele- zur näheren ERklärung

bis bald

 

Schuldzuweisung

Ich erlebe tagtäglich Menschen, die es nicht schaffen, Verantwortung für ihre Schwächen oder Handlungen zu übernehmen. Ich erlebe ganz oft bei Elternbildungen, Elterngesprächen, dass Eltern einen Schuldigen suchen. Auch sich selbst die Frage  stellen, bin ich schuld?

Wenn ich das Wort Schuld  genauer analysieren will, dann werde ich im Strafrecht fündig. Hier gibt es immer einen Täter und immer ein Opfer. Der Täter hat jemanden etwas angetan, das Opfer ist arm dran. In ganz vielen Beziehungen finde ich dieses Muster wieder. Einer ist der Täter, einer das Opfer

  • Mann kommt zu spät nach Hause, Frau ist Opfer, sie hat alles alleine schaffen müssen, das Essen ist angebrannt, die Kinder haben sie überfordert
  • Das Kind zerbricht  etwas wertvolles also ist es  Täter, die Mutter zuckt aus und fühlt sich als Opfer ihres wilden Kindes, oder des Mannes, der sie immer alleine lässt.
  • Das Kind folgt nicht, Mutter fragt , was mache ich falsch. Sie weiß oft  nicht, ist sie Täter oder vielleicht das Opfer.

Beliebig lang  könnte ich hier schreiben.  Eines ist jedoch bei allen Beispielen klar ersichtlich: Diese Beziehung wird auf Dauer keine gute oder  innige sein. Vielleicht auch nicht so lange halten.

Warum: Weil hier Macht im Spiel ist. Und Macht ist ein Beziehungszerstörer,  ein Liebeskiller. Der Täter steht über dem Opfer, also keine gleiche Würde der „Beziehungsträger“. Das Opfer aber hat ebenso sehr viel Macht über den Täter. Das Opfer, das immer einen Täter sucht, will  Schuld abgeben. Selber hat ein Opfer ja nie Schuld.  Hier gibt es keine Schöffen und keinen Richter, der zur Klärung beiträgt. Alles willkürlich und subjektiv. Wenn ich mich als Opfer fühle, dann bin ich nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Ich bin arm, ich bin schwach, ich bin verletzt.. weil du Täter mir das antust.

In einer Liebes- Beziehung darf es das nicht geben. Weder in der Beziehung unter Partnern noch unter Kindern. Wenn Eltern zuwenig Verantwortung übernehmen, dann suchen sie immer die Schuld bei den Kindern, oder beim Partner….  weil sie… darum!!! Kinder sind da arm dran, sie können Verantwortlichkeit nicht lernen.

Wenn Partner keine Verantwortung übernehmen, sich klein und schwach fühlen, oder auch sehr oft auf klein und schwach spielen- (diese Rolle ist bei Frauen sehr beliebt, aber Männer können es auch ganz gut) -dann sind sie nicht erwachsen geworden.
Sie schlüpfen in die Rolle des  Kindes und wollen, dass jemand anderer die Verantwortung trägt.  Sie schieben sie ab.
Vielleicht weil sie in der Kindheit sehr oft Opfer waren?  Auf jeden Fall haben sie es nicht gelehrt bekommen. Auf jeden Fall waren Menschen daran beteiligt, die selber Probleme damit haben.
Doch das ist keine Ausrede- jeder kann sich weiterentwickeln, wenn er nur will.

Opfer zu spielen oder zu sein bedeutet- Macht auszuüben.  Das geht sich aber nicht aus mit der Liebe, Die würde das nie zulassen.

Es geht nie gut, auf Dauer. Ganz ehrlich. Selbst erlebt. Jeder Mensch der erwachsen geworden ist, sollte sich einmal damit auseinandersetzen, ob er Verantwortung tragen und übernehmen kann. Für sich und andere. Wo tue ich mir schwer? In welchen Situationen schiebe ich Verantwortung ab und suche eine/Schuldige/n?

Man kann den Partner fragen oder auch die Kinder, die wissen oft sehr genau Bescheid. Am besten noch heute damit beginnen, jeder Tag ist wichtig.

übrigens gibt es ein neues Schimpfwort unter Kinder und das heißt  „Opfer“   … sie wissen genau, dass das ein Ausdruck ist, mit dem ich den anderen als schwach bezeichnen kann.

 

Wünsche der Kinder- was brauchen sie wirklich?

Wenn Kinder Wünsche haben, sind es die  unterschiedlichste Quellen denen sie entspringen.  Die meisten Wünsche der Kinder sind von der Umwelt, der sie umgebenden Gesellschaft geprägt. Es sind Wünsche, die aus dem „Ich auch haben wollen“ Modus entstehen und die Eltern ganz schön herausfordern.  Die Unsicherheit der Eltern, was denn ein Kind heute wirklich an Spielzeug braucht um es gut zu unterhalten und gefördert zu wissen, ihre eigene Selbstwertschwäche, eigene unterdrückte Wünsche und Bedürfnisse aus der Kinderzeit  helfen mit, Kinder mit Dingen zu überhäufen, die sie nicht wirklich brauchen. Also keine echten Bedürfnisse des Kindes sind.  Daher Verwöhnung! Nach  dem Erziehungswissenschafter Albert Wunsch für die Persönlichkeitsentwicklung  schlimmer als Sadismus.

Eine ganz einfache Rechnung: Hat die Wunscherfüllung des Kindes – auch  oder nur- mit mir zu tun-

  • weil ich mich dadurch besser fühle, weil mein Kind(kurzzeitig glücklich ist)
  • weil ich mir das auch immer gewünscht habe
  • weil ich dann meine Ruhe habe
  • weil mein Kind das bekommen soll, was es sich wünscht, sind doch meine Wünsche nie gehört worden…… usw.

Es gibt hunderte von Gründen, nur ein paar obige genannt, die eine Wunscherfüllung des Kindes durch den Erwachsenen auslösen und alle zusammen sind sie keine Liebe, sondern Verwöhnung.

Hat es mit dem Kind zu tun und seinen speziellen Vorlieben und Bedeutungen, durch wirkliches hinschauen entdeckt, ist es Liebe

Als ich meine Ausbildung zur Medienpädagogin machte, las ich auch viele einschlägige Bücher über Konsum und Medien. Seid damals habe ich gelernt, echte Bedürfnisse  und künstliche Bedürfnisse, die von Konsum und Medien, unserer Wohlstandsgesellschaft geschaffen wurden, strikt zu trennen. Ich falle hier auf nichts mehr herein und das ist ungemein wohltuend. Keine „Markerlsammlung“   bei Spar, Pickerlalben  oder Black Fridays können mich da verführen. Ich erspar mir am meisten, wenn ich ein Produkt weniger kaufe oder da gar nicht hingehe.

Wenn sie ein Zuckerl angeboten bekommen bei der Bank, kann man mit dem Satz:“Danke, nein, wir lassen uns nicht bestechen!“ , viel erreichen. Kinder können noch nicht auswählen, sie haben den Frontallappen, der im Gehirn dafür zuständig ist, noch nicht ausgebildet. Aber sie können von den Eltern lernen, sich nicht manipulieren zu lassen.  Das ist verantwortliches Erziehen.

Diese Mutter, die auf der Rolltreppe ihre Kinder zusammenstauchte, weil sie  sich zuviel gewünscht haben, lebt den Kindern folgendes vor:  “ Man muss keine Verantwortung übernehmen, man muss nur einen Schuldigen suchen, der einem die Selbstreflexion abnimmt. Nämlich, dass ich versagt habe, nicht stark genug war und bin, Nein zu sagen!“  Kinder lernen schnell, das sieht man heute an vielen Beispielen. Denn als Erwachsene leben sie es dann genauso weiter.

Ein liebevolles Nein – weil ich gut zu mir bin und ich keine Auseinandersetzung mit meinem Mann haben möchte, weil wir vielleicht etwas anderes ausgemacht haben. Ein liebevolles „Nein“  zu den Kindern, die sich wünschen dürfen, was sie wollen. Ihr gutes Recht anwenden dürfen, den Verführungen zu erliegen.  Meine  Stärke, beides in Einklang zu bringen und verantwortlich zu agieren, als Vorbild für die Kinder.

Mit den Worten eines Vaters, gehört vor der Wurst- Theke eines Kaufhauses. Der Kleine wollte unbedingt eine Wurstsemmel: „Oh ich kann mir denken, dass du jetzt eine Wurstsemmel möchtest, das schaut hier auch alles wirklich appetitlich aus. Aber die Mama kocht zu Hause und die wartet schon auf unseren Riesenhunger!“ So liebe- und verständnisvoll gesagt.  Kurze Rebellion noch, aber der Kleine hatte begriffen, dass er unverletzt geblieben und gesehen worden ist.

Dieser Vater, ich wollte ihm die Hand schütteln ;-))  hatte seinem Sohn  das Wichtigste geschenkt, das man einem Kind schenken kann: Den guten Kontakt zu seinen Gefühlen und seinem liebevollen Nein aus Gründen ihrer gelingenden Familienbeziehung.

Der gute Kontakt- dieses Thema liegt mir auch am Herzen.  Ein andermal-  nun Gute Nacht

Kinderbedürfnisse

Kleine Kinder haben Bedürfnisse.  Es sind die elementaren Lebensspender.  Liebende Eltern, Musik, Bewegung und die körperliche Unversehrtheit, damit auch ausreichend Essen, Trinken, Schlafen, Kleidung.

Es kommen, je älter die Kinder immer mehr Bedürfnisse  dazu. Zum Beispiel das Bedürfnis nach sozialer Interaktion, Freundeskreis, Aufgaben usw.

Kinder wissen aber nicht immer, je kleiner je weniger, was sie brauchen.  Also sie erkennen nicht welche Bedürfnis sie gerade haben.

Kinder haben aber auch Wünsche. Eis, Spielsachen, Ausflüge….. Diese Wünsche werden wach durch die Umwelt. Ein Kind, das nahe einem Spielzeug-Schaufenster  wohnt,  hat mehr Wünsche in dieser Richtung als ein Kind, dass am Bauernhof wohnt.

WErde morgen weiterschreiben. Vielleicht mag jemand darüber nachdenken, welche wirklichen Bedürfnisse er gerade hat. Als Elternteil?  Auch einmal interessant. Meines ist das nach Schlaf. Darum Gute Nacht, bis morgen.

Kinderwünsche

Vor Weihnachten fällt mir  dieses Beispiel ein, dass ich  in einem Einkaufszentrum erlebte, vor einigen Jahren, eben kurz vor Weihnachten.

Eine Mutter fuhr mit  ihren beiden Kindern die Rolltreppe hinunter. Die Kinder, ein Mädchen und ein Bub zwischen 10 und 12 Jahren pressten mehrere Spielzeugpackerl an sich. Die Mutter schimpfte während der ganzen Fahrt abwärts. Ihr Worte so ungefähr im Wortlaut: „ Ich habe euch schon so oft gesagt, dass euer Vater wieder aus der Haut fahren wird, wenn er sieht, was ich euch wieder kaufen hab müssen, weil ihr nie aufhört zu sudern!“  Die Kinder  hörten betreten zu und schauten sie mit scheinbar schlechten Gewissen an.

Neulich, ebenso im Einkaufszentrum: Eine Mama mit einem ungefähr acht- jährigen Mädchen: „Jetzt habe ich hundert Euro an Kleidern für dich ausgegeben und jetzt willst du auch noch auf das Pferd!“ (Schaukelpferd, dass mit zwei  Euro Einwurf  sich auf und ab bewegt). Du bist derartig undankbar und maßlos, jetzt ist endlich Schluss!“
Das Mädchen schaute  die Menschen an, die es hörten und schämte sich sehr.

Beide wahre Geschichten sind Beispiele, wie Eltern reagieren, wenn sie nicht gelernt haben, was der Unterschied zwischen Wunsch  und Bedürfnis ist. Eltern, die verunsichert über das (oft maßlose) Wünschen ihrer Kinder die Verantwortung nicht wahrnehmen und diese an die Kinder weitergeben. 

Im Kind wird die folgenden Eindruck hinterlassen: „Sich etwas zu wünschen ist schlecht. Ich lerne auch, dass man Verantwortung abgeben muss.  Dass  ich Schuld bin, dass es meiner Mutter nicht gut geht. Ich bin nicht in Ordnung, ich bin falsch!“ 

Für nächstes Mal dann die genaue Gebrauchsanweisung:

  • Wie übernehme ich Verantwortung?
  • Warum ist dieses  elterliche Führen eines der wichtigsten Kriterien erfolgreicher Erziehung und Beziehung?

Geschäfte mit Kindern

Heute nur ganz kurz.  Wusstet ihr, dass  es einen Gesetzestext aus der Antike gibt in dem steht: “ Es ist bei Todesstrafe verboten, mit und über Kinder Geschäfte zu machen, dieses würde sie in ihrer emotionalen Entwicklung behindern und schädigen!“

Wenn  man sich heute die Werbung, die Bestechung und Manipulation der  Kinder durch die Konzerne ansieht, dann erkennt man, dass Kindern eine kindgemäße emotionale Entwicklung, wie sie  von Wissenschaft, Pädagogik und Psychologie verlangt wird, nicht mehr möglich ist.

Dem Advent  mit Herzensbildung zu begegnen täte allen Wohl, auch den Eltern.  (Bin ein Fan von  Charmaine Liebertz, sie tut viel in Deutschlands Schulen um die Kinder in Herzensbildung zu unterrichten)

Und ihre Bücher mit den vielen Spielen zum Thema sind ein Hit.

 

 

 

Adventkalender – kritische Betrachtung

Heute ein Thema, das mir in letzter Zeit nicht mehr aus den Kopf geht. In Buchhandlungen,  Diskontern, Einkaufszentren, egal wo du hinkommst- Adventkalender. Aber nein, nicht solche mit lieben Bildern, die die Kinder inspirieren oder die Vorfreude in ihnen weckt. Nein, es sind Adventkalender der Konsumgesellschaft. Ohne Wert, ohne Sinn, einzig allein der Grund, das Kaufen  anzuregen und da ist den Konzernen nichts mehr zu schade.  Auch für Erwachsene – ein Beispiel, dass wir die Kindheit bereits abgeschafft haben

Buchtipp:
„Das Verschwinden der Kindheit“, von Neil Postman
„Geschichte der Kindheit!“   von Philippe Aries  (hochspannende Literatur)

Wie man heute aus der Resilienzforschung weiß, (Resilienz- gemeint ist die  Widerstandsfähigkeit des Menschen)  brauchen Kinder etwas ganz Wichtiges um psychisch gesund zu bleiben. Sie sollen lernen, zu warten. Wenn sie  warten und verzichten lernen auf die schnelle Bedürfnisbefriedigungen, dann stärkt das die Psyche der Kinder.  Wenn Kinder lernen, sich auf etwas zu freuen, einen Wunsch zu äußern und ihn herbeizusehnen, dann gibt man den Kind ein ganz großartiges Werkzeug in die Hand: Nämlich Widerstand leisten zu können   gegen so viele Verführungen. Verführungen der Konsumwelt,  die einzig und allein darauf abzielen, aus dem künstlichen Bedürfnis eine Abhängigkeit oder Sucht zu entwickeln. Es stärkt das Selbstwertgefühl  in hervorragendem Maße.

Umgekehrt:  “ Ich bekomme etwas, jeden Tag bis Weihnachten, weil mir meine Eltern nicht zutrauen, dass ich es bis dahin aushalte. Weil sie mich für schwach halten. Daher  bin ich schwach!“

Oder: „Meine Eltern wissen, dass ich es schaffe bis Weihnachten nicht zu Naschen, (Spielzeug bekomme usw)  , sie halten mich für stark. Sie wissen auch, dass diese kleinen sogenannten „Freudenspender“eigentlich“ Freudevernichter“ für die große Freude sind.  Das wollen sie nicht.  Ich habe sehr verantwortungsvolle Eltern!“

Oder vielleicht: “ Jeden Tag ist eine kleine Botschaft für mich drinnen, etwas, was mir meine Eltern immer schon mal sagen wollten, mit mir tun wollten oder ein kleines Zeitfenster, das sie mir schenken, heute. Weil ich ihnen wichtig bin, weil sie mich lieben.  Weil Advent für unsere Familie eine besondere Zeit ist.   Ich bin für meine Eltern wertvoll, sie zeigen mir, dass ich wertvoll bin. Sie zeigen mir, das Weihnachten wertvoll ist!“

Liebe Eltern, wenn ihr in der Adventzeit  etwas für die gesunde Hirnentwicklung der Kinder tun wollt, dann kehrt zurück zum Bild/Spruch/ Sinnkalender. Lasst nicht zu, dass euer Kind durch die ständige Reizung des Belohnungs – Systems abstumpft und seine echte, wirkliche, innige Freude  verloren geht.

Ich werde noch ein bisschen bei dem Thema bleiben, weil ja bald Weihnachten kommt. Also dranbleiben. Danke.